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Weisbachsches Haus

Das Weisbachsche Haus in Plauen, eines der letzten erhaltenen Manufakturgebäude des Barocks in Sachsen, war nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ruine. Nach ersten Instandsetzungen in den 1990er Jahren entschied die Stadt Plauen 2015, das Gebäude von Grund auf zu sanieren, sodass die „Fabrik der Fäden“, ein Museum, das die Sammlungen aus dem Plauener Spitzenmuseum und dem Vogtlandmuseum zusammenführt, einziehen konnte. Nach Wiederherstellung der äußeren Gebäudestruktur wurde die spätbarocke Putzfassade mit ihrer gelb-ockrigen Farbigkeit rekonstruiert. Dazu gehörte auch der Anstrich mit der Fassadenfarbe KEIM Soldalit. Neumann Architekten ließen mit diesem Gebäude nicht nur von außen ein Stück Barockarchitektur wiedererstehen, sie setzten auch Altes mit Neuem in Szene und schufen mit einer Nutzung, die Tradition der Plauener Spitze einbezieht, ein Alleinstellungsmerkmal, das viel positive Resonanz erfährt.

Architekt:
Neumann Architekten
Bauherr:
Stadt Plauen
Fotos:
Chris Gonz Photographie
Standort:
Plauen, Deutschland
Produkte:
  • Soldalit

Von der Ruine zum Museum

Die Stadt Plauen entschied, das seit 1935 unter Denkmalschutz stehende Manufakturgebäude von Grund auf zu sanieren und zum Museum umzubauen. Dafür bekam das ortsansässige Büro Neumann Architekten 2016 den Auftrag. „Wir haben lange darauf hingearbeitet, schon in den 2000ern entwickelten wir gemeinsam mit der Familie – insbesondere mit unserem Freund und Mentor Claus Weisbach – Ideen für das Haus. Letztendlich sind wir sehr dankbar, dass wir als Architekturbüro diesen Auftrag bekommen haben“, fasst Roger Neumann zusammen. Etwa 40 Prozent des Gesamtgebäudes wurden in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt saniert, sodass die „Fabrik der Fäden“, ein Museum, das die Sammlungen aus dem Plauener Spitzenmuseum und dem Vogtlandmuseum zusammenführt, dort einziehen konnte. Im übrigen Teil des Hauses finden heute unter anderem Kunst- und Architektur-Workshops statt, ebenso lebt dort einer der Brüder Weisbach und pflegt als Landschaftsarchitekt den Garten des Hauses.

Barocke Fassade wiederhergestellt

Andreas Stephan, Geschäftsführer der Maler Plauen GmbH, der mit den Malerarbei-ten an der Fassade betraut war, beschreibt den ehemaligen Zustand der Fassade als marode. Die Ziegel waren sichtbar und Putz bröckelte überall ab. Es galt zunächst die Gebäudesubstanz zu sichern, den Schwammbefall zu entfernen und die Gebäudestruktur von außen wieder herzustellen. „Eine der Auflagen des Denkmalamts beinhaltete auch die Rekonstruktion der spätbarocken Putzfassade mit ihrer gelb-ockrigen Farbigkeit nach alten Dokumenten und Gemälden aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit diesen Hilfsmitteln formte ein Plauener Stuckateur ebenfalls viele Stuckelemente nach, darunter Bekrönungen, Rocaille und Akanthuslaub. Eine schöne Aufgabe mit besonderen Anforderungen, für welche ein Gespür für historische Bausubstanz unabdingbar war“, so Roger Neumann. Andreas Stephan berichtet außerdem von der besonderen Fassadengliederung durch Fensterachsen. Unter diesen Fenstern gab es auch zugemauerte Blindfenster, die aber farbig so imitiert wurden, dass sie wie echte Fenster aussahen. Auch dieses Detail gestaltete der Malermeister mit Strichzieharbeiten und Licht- und Schattenimitation neu.

 

Mineralisch gestrichen und gebürstet

Nach der Wiederherstellung der äußeren Gebäudestruktur folgte der Auftrag eines Kalkputzes auf 1.500 Quadratmeter Fassadenfläche. Stephan erläutert: „Neuputz besitzt eine gewisse Alkalität, die neutralisiert werden muss, sodass wir auf den Putz eine Ätze der Firma KEIMFARBEN auftrugen, die die Sinterschicht, die beim Verreiben bzw. Verfilzen des Putzes entsteht, entfernte und somit eine wunderbare Verbindung zwischen Putz und Farbe entstand.“

Es folgte ein doppelter Anstrich mit KEIM Soldalit in verschiedenen Gelb- und Ockertönen. Diese silikatische Fassadenfarbe auf Bindemittelbasis Sol-Silikat ist wasserabweisend, hoch diffusionsfähig, lichtecht, UV-stabil und sehr witterungsbe-ständig. „Lisenen, Rücksprünge, Simse und Gewände haben wir in einem helleren Ockerton abgesetzt, für die zurückliegenden Flächen nutzten wir einen dunkleren Ockerton. Außerdem trugen wir den letzten Anstrich der Farbe wie im 18. Jahrhun-dert mit einer Bürste auf, um eine gewisse Struktur zu erhalten“, erklärt Andreas Stephan. Die Baumaßnahmen dauerten insgesamt über drei Jahre, die Malerarbeiten an der Fassade konnten mit zwei Gesellen in zwei Monaten fertig gestellt werden. Laut Stephan ging das zügig, mit KEIM Soldalit habe das gut funktioniert. „Wir haben einige Objekte mit Keimfarben gestrichen. Uns überzeugt das Produkt mit schöner Farbkarte, die überall gerne gesehen wird“, so Stephan.

KEIM Produkte funktionieren

Auch Roger Neumann äußert sich positiv über Keimprodukte: „Wenn es möglich ist, verwendet unser Büro Produkte von Keimfarben, weil wir wissen, sie funktionieren innen und außen. Ich habe viel Lehrgeld bezahlen müssen, weil Farben ausgeblichen sind und weil es Algenbefall gab. Hier zahlen sich die Vorteile von KEIM, wie z. B. Resistenz gegen Algen, Farbtonstabilität und schnelle Rücktrocknung aus. Außerdem befindet sich an der Nordseite des Gebäudes der Mühlgraben mit Fischen und Enten, sodass eine der Auflagen war, Auswaschungen chemischer Bestandteile aus der Fassade zu vermeiden. Dies war ebenfalls einer der ausschlaggebenden Punkte, Silikatfarben zu benutzen.“

 

Plauens großer Stolz

Nach einer vierjährigen Bauphase wurde der sanierte Teil des Weisbachschen Hauses im November 2023 als Museum „Fabrik der Fäden“ eröffnet. Auf über 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche können Besucher nun in den denkmalgeschützten Gemäuern und dem Neubau die Welt aus Spitze und Technologie entdecken. In der jüngst veranstalteten Nacht der Museen in Plauen war die „Fabrik der Fäden“ das erste Mal dabei. Die Flut der Besucher und die Begeisterung der Plauener über ihr Weisbachsches Haus kannte keine Grenzen und zeigte sich in der langen Menschenschlange vor dem Museum. Roger Neumann fasst zusammen: „Das instand gesetzte älteste Manufakturgebäude Sachsens, das mit seiner Nutzung die Tradition der Plauener Spitze verbindet, ist ein Alleinstellungsmerkmal, auf das jeder Plauener stolz sein kann.“

 

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